Wussten Sie, dass ...
- in St. Johann und Oberndorf neben Bezirkskrankenhaus, öffentlichen Gebäuden, Hotels und Gewerbebetrieben mehrere tausend Haushalte in rund 850 Gebäuden mit Fernwärme versorgt werden?
- für die Erschließung der Ortswärmekunden bis Ende 2023 rund 100 km Rohrleitungen und 150 km Glasfaserkabel verlegt wurden?
- ursprünglich im Jahr 2007 mit Wärmeverkauf von 25 Mio. kWh kalkuliert und aktuell bereits rund 60 Mio kWh abgegeben werden?
- durch den Betrieb des Fernwärmenetzes ein großer Teil der Wertschöpfung in der Region verbleibt?
- rund 50% der ins Fernwärmenetz einspeisten Energie aus Abwärme des Egger Werkes besteht? Die Abwärme ist bereits vorhanden und ist damit die umweltfreundlichste Form der Energiegewinnung.
- erste Teile des Fernwärmenetzes in St. Johann im Dezember 2007 in Betrieb genommen wurden?
- das Gemeindegebiet von Oberndorf seit Oktober 2012 versorgt wird?
- bei einer Neuerschließung eines Straßenzuges seitens der Ortswärme lediglich die Kosten der Übergabestation anfallen? Anschluss- oder Grabungskosten werden nicht verrechnet.
Die Geschichte der Fernwärme.
Vorgänger der Fernwärme existierten bereits vor über 2000 Jahren.
Aus archäologischen Stätten der Römerzeit weiß man, dass heißes Thermalwasser nicht nur für Badezwecke vor Ort verwendet wurde, sondern auch mittels Leitungen in Becken und Gebäude für Bodenheizungen transportiert wurde.
Hypokaustum: Im alten Griechenland und Rom traf man diese Form der Fußbodenheizung besonders in Bädern.
Ein erstes „echtes“ Fernwärmesystem entstand 1334 in der französischen Ortschaft Chaudes-Aigues. Dort wurde heißes Thermalwasser aus einer Quelle in den Ort geleitet, um mehrere Häuser zu versorgen.
Die Idee, Fernwärme in größerem Umfang und kommerziell zu nutzen, entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Durch die Verringerung der Anzahl der Feuerstätten in den Innenstädten wurde die Gefahr von Bränden gemindert und der Verschmutzung durch Kohle und Asche Einhalt geboten. Die ersten Fernwärmesysteme der Neuzeit wurden in den 1870er Jahren in Lockport und New York errichtet.
In den 1920er Jahren wurden in Deutschland die ersten europäischen Fernwärmenetze installiert. Gleichzeitig fand ein Übergang von ineffizienten Dampfsystemen auf Heißwasser statt.
In den 1970er Jahren wuchs mit den Ölkrisen das Interesse an der Fernwärmeversorgung stark an, worauf hin einige Länder – insbesondere die skandinavischen Staaten – neue Fernwärmenetze der nun dritten Generation bauten. Infolge der Energiewende hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung wird mittlerweile eine vierte Generation erforscht und in der Praxis etabliert.
Birdsill Holly Jr. (1867): Erfinder der neuzeitlichen Fernwärme, von städtischen
Wassersystemen und Feuerschutzgeräten wie dem Hydranten.